FAQs
Hier finden Sie eine Sammlung häufig gestellter Fragen rund um MoorFutures, Anrechenbarkeit, Moore und Klimaschutz.

Thema: MoorFutures®
- Projektplanung
- wasserrechtliche Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren
- mögliche Entschädigungsleistungen für den Flächennutzer
- bauliche Umsetzungsschritte der Wiedervernässung (in der Regel Rückbau der Entwässerungskanäle und Abbau der Pumpwerke)
- wissenschaftliches Monitoring der Klimawirkung als Teil der Projektplanung und nach Umsetzung der Wiedervernässung des Moores alle 5 Jahre
- Langfristige Pflege: Pflege und Instandhaltung der Dämme, regelmäßige Wasserstandsmessungen und Nachsteuerungen
Wenn Sie eine Fläche oder die Vernässungsrechte für eine Fläche veräußern wollen, dann melden Sie sich gerne bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein unter 0431 / 210 90 888
Die dauerhafte Wiedervernässung von Mooren erfolgt auf Basis der planerischen und rechtlichen Sicherung der Maßnahmen – im Regelfall durch die Projektzulassung im Rahmen des jeweils gebotenen Verfahrens sowie durch die Sicherung der dauerhaften Flächenverfügbarkeit. Diese erfolgt entweder durch den Erwerb der Flächen zu Gunsten der öffentlich-rechtlichen Naturschutz-Stiftung (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein) oder durch Eintragungen im Grundbuch, wenn die Flächen im Eigentum Dritter verbleiben. Auf diese Weise können wir für die Dauerhaftigkeit der Projekte garantieren.
Der Gold Standard akzeptiert lediglich Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Zertifizierungsoptionen von Landnutzungsprojekten, wie z.B. der Moorwiedervernässung werden aber derzeit entwickelt.
Die durch MoorFutures Projekte eingesparten Treibhausgas-Emissionen können von Käufer*innen der Zertifikate nicht als Kompensation für eigene Emissionen genutzt und verrechnet werden, da diese Einsparungen bereits in die Zählung der nationalen Klimaschutzziele einfließen. Zweimal zählen geht nicht: Nach dem Pariser Klimaabkommen dürfen seit 2021 CO2-Minderungsleistungen in einem Sektor, der auf nationale Reduktionsziele einzahlt, nicht noch einmal an anderer Stelle verrechnet werden, z.B. zur freiwilligen Kompensation. Um Minderungsleistungen für die Klimabilanz von privaten Akteuren wie Unternehmen anrechenbar zu machen, müsste das Land in der eigenen Bilanz auf diese Emissionsminderungen verzichten und sie für den Freiwilligenmarkt freigeben. Solche Mechanismen sind bislang weder für Deutschland noch die EU vorgesehen.
Wir raten davon ab. Zum einen, da die Emissionsminderung durch die Moorrenaturierung in die Erreichung der Klimaziele Deutschland eingerechnet werden - s.o. Doppelzählung. Und zum anderen weisen wir darauf hin, dass das Landgericht Karlsruhe auf eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hin im Sommer 2023 entschieden hat, dass Produkte nicht mit den Begriffen "klimaneutral" und "umweltneutral" beworben werben dürfen. Da dies zu einer Irreführung der Verbraucher*innen führt. Stattdessen können Unternehmen ihr Engagement zur CO2 Einsparung und freiwillige Unterstützung von MoorFutures Projekten kommunizieren. Das Umwelbundesamt sagt dazu folgendes: Link zum UBA
Thema: Moore
Das Hochmoor bezieht das Wasser ausschließlich aus Niederschlägen, ist sehr nährstoffarm und hat niedrige pH-Werte, ist also saurer. Als Niedermoore bezeichnet man alle Moore, die im Gegensatz dazu von Grundwasser gespeist werden. Experten unterscheiden verschiedene Typen wie Verlandungsmoor, Quellmoor und Überflutungsmoor. Je nach Beschaffenheit und Herkunft des Wassers unterschieden sich diese Moor-Ökosysteme stark voneinander.
Die Torfschicht in einem intakten Moor wächst ca. 1 Millimeter pro Jahr, also einen Meter in tausend Jahren. Unsere renaturierten Moore brauchen einige Jahre, bis sie wieder anfangen zu wachsen. Wenn die Flächen wieder richtig nass sind, kommen Moorpflanzen wie Seggen, Torfmoose und Wollgras, die mit diesen wasserreichen Bedingungen zurechtkommen, nach und nach zurück und beginnen, neuen Torf zu bilden.
Intakte Moore zeichnen sich dadurch aus, dass der Wasserstand sich ungefähr auf der Höhe der Bodenoberfläche befindet. Daher ist es nicht das Ziel der Moorvernässer*innen, Wasserflächen entstehen zu lassen. Sie versuchen, den Wasserstand in diesem Optimalbereich (ca. Geländehöhe +/-10 cm) zu halten.
Die Entwässerung hat zu einer Sackung des Bodens geführt. Wenn der Wasserstand wieder angehoben wird, können tief liegende Bereiche vorübergehend flach unter Wasser stehen. Auch dort, wo Boden für den Bau von Wällen entnommen wird, entstehen zunächst Wasserflächen. Mit der Zeit wachsen diese Wasserflächen zu und der Prozess des Moorwachstums beginnt von neuem.
Die Entwässerung hat zu einer Sackung des Bodens geführt. Wenn der Wasserstand wieder angehoben wird, können tief liegende Bereiche vorübergehend flach unter Wasser stehen. Auch dort, wo Boden für den Bau von Wällen entnommen wird, entstehen zunächst Wasserflächen. Mit der Zeit wachsen diese Wasserflächen zu und der Prozess des Moorwachstums beginnt von neuem.
Es gibt unterschiedliche Prognosen, wie sich das Klima in Norddeutschland durch den Klimawandel noch verändern wird. Sie stimmen aber dahingehend überein, dass die Temperaturen steigen und die Niederschlagsmenge übers Jahr mindestens gleich bleibt oder steigt.
Vermutlich werden die Niederschläge nicht mehr so gleichmäßig verteilt sein, wie in der Vergangenheit, es wird aber insgesamt auch weiterhin mehr Niederschlag fallen, als durch Verdunstung verloren geht. Wir werden also weiter Wasserüberschuss haben. Wenn wir diesen nicht mehr mit Drainagen, Gräben und Schöpfwerken ableiten, bleibt das Wasser in den Mooren und die Wiedervernässung funktioniert.
Vermutlich werden die Niederschläge nicht mehr so gleichmäßig verteilt sein, wie in der Vergangenheit, es wird aber insgesamt auch weiterhin mehr Niederschlag fallen, als durch Verdunstung verloren geht. Wir werden also weiter Wasserüberschuss haben. Wenn wir diesen nicht mehr mit Drainagen, Gräben und Schöpfwerken ableiten, bleibt das Wasser in den Mooren und die Wiedervernässung funktioniert.
Bei einem intakten Moorboden sind alle Poren mit Wasser gefüllt wie bei einem vollgesogenen Schwamm. Die Bodenteilchen, die ja aus Pflanzenresten bestehen, „schwimmen“ sozusagen im Wasser. Wenn das Moor entwässert wird, drückt das Eigengewicht den Boden zusammen. Je weiter das Wasser abgesenkt wird, desto größer wird der Druck und umso weiter sackt das Moor zusammen.
Dazu kommt, dass der Moorboden durch die Absenkung des Wasserstands in Kontakt mit Sauerstoff kommt und mineralisiert. Das heißt, die im Wasser konservierten Pflanzenreste beginnen, sich zu zersetzen, der gespeicherte Kohlenstoff wird als CO2 freigesetzt.
Dazu kommt, dass der Moorboden durch die Absenkung des Wasserstands in Kontakt mit Sauerstoff kommt und mineralisiert. Das heißt, die im Wasser konservierten Pflanzenreste beginnen, sich zu zersetzen, der gespeicherte Kohlenstoff wird als CO2 freigesetzt.

Wie viel CO2 ein entwässertes Moor abgibt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Am meisten beeinflussen der Wasserstand, also der Grad der Entwässerung, und die Nutzung die Emission. Ein intensiv genutztes, mit tiefen Gräben und Drainagen stark entwässertes Maisfeld stößt mehr CO2 aus als ein extensiv genutztes Grünland, das nur mit flachen Gräben entwässert wird.
Im Mittel lässt sich sagen: Ein Hektar entwässerter, landwirtschaftlich genutzter Moorboden gibt jedes Jahr gut 10 t CO2-Äquivalente in die Atmosphäre ab. Ein Hektar intaktes, nasses Moor entzieht der Atmosphäre dagegen bis zu 4 t CO2 im Jahr.
Im Mittel lässt sich sagen: Ein Hektar entwässerter, landwirtschaftlich genutzter Moorboden gibt jedes Jahr gut 10 t CO2-Äquivalente in die Atmosphäre ab. Ein Hektar intaktes, nasses Moor entzieht der Atmosphäre dagegen bis zu 4 t CO2 im Jahr.
In nassen Mooren entsteht Methan, das pro Tonne klimaschädlicher ist als CO2. Der positive Effekt einer Vernässung für das Klima überwiegt aber deutlich, da die Methanemissionen nasser Moore pro Hektar Moor viel geringer sind als die CO2-Emissionen entwässerter Moore. Zudem wird Methan in der Atmosphäre schneller abgebaut als CO2 und belastet das Klima daher nur vorübergehend.
Bereits nach der Wiedervernässung der MoorFutures-Projektflächen wird der Abbau des Torfes zu Kohlendioxid gestoppt. Allerdings gibt es in der Anfangsphase der Moorregeneration zusätzliche Prozesse, bei denen das ebenfalls klimarelevante Methan durch den Abbau der auf der Fläche vorhandenen Biomasse entsteht. Dieser sogenannte Methanpeak ist bereits in die jährlichen Einsparpotentiale eingerechnet. Das Einsparpotential steigt nach einigen Jahren an. Generell gilt: Unsere Wiedervernässte Moore vermeiden kontinuierlich, über die Projektlaufzeit von 50 Jahren - und darüber hinaus, wenn die Moore nass bleiben - signifikante Mengen an Treibhausgasen. Gerade in der moorreichen, norddeutschen Bundesländer sind ambitionierte Klimaschutzziele ohne eine schrittweise Wiedervernässung unserer Moore nicht erreichbar. MoorFutures sind ein Weg um weiter voran zu kommen.