Die Ausgangslage
Um Moorböden landwirtschaftlich nutzbar zu machen, wurden sie oft schon seit Jahrzehnten mit Drainagen, Gräben und Schöpfwerken entwässert. In der Folge sacken die Böden ab – an manchen Stellen in Schleswig-Holstein bereits über drei Meter. Metallstangen, die mal ebenerdig im Boden steckten, ragen nun mannshoch heraus. Um die Flächen weiter nutzen zu können, müssen die Gräben ständig vertieft und die Schöpfleistung erhöht werden, was erhebliche Kosten verursacht. Senkt man den Wasserstand immer weiter ab, sackt der Boden erneut – ein Teufelskreis.


Der Projektstandort
Um den natürlichen Wasserhaushalt im Moor wiederherzustellen, wird dieses künstliche Entwässerungssystem zurückgebaut. Zunächst prüft unser Moorteam, wie stark die Flächen entwässert sind und in welche Richtung das Wasser abfließt. Auch Nachbarflächen werden mit einbezogen, damit sich die Wiedervernässung dort nicht nachteilig auswirkt. Auch wird geprüft, ob geschützte Arten vorkommen, damit Maßnahmen zu ihrem Schutz oder eine Umsiedelung erfolgen kann.
Quelle des Satellitenbilds:
https://geodaten.schleswig-holstein.de/gaialight-sh/_apps/dladownload/dl-dop20.html


Die Planung
Sobald feststeht, wo Gräben und Drainagen rückgebaut oder angestaut werden können, entfernen wir – falls erforderlich – zunächst die Bäume. Das schafft Platz für die Baumaßnahmen und entspricht dem ursprünglichen Zustand vieler Hochmoore, die von Natur aus baumfrei sind. Bäume wachsen dort nur, weil es künstlich trockener ist.


Die Maßnahmen
Anschließend errichten wir Wälle und es entstehen sogenannte Polder – das sind torfbasierte „Badewannen“, in denen sich Regenwasser sammelt und anstaut. Für diese Baumaßnahmen kommen Spezialbagger zum Einsatz, deren breite Ketten das Gewicht großflächig verteilen und den empfindlichen Boden schonen. In den Dämmen werden zudem Überläufe integriert, welche den Wasserstand kontrollieren, sodass der er in allen Poldern auf dem angestrebten Niveau bleibt. Zur Überwachung der Wasserstände werden Logger installiert, die den Wasserstand kontinuierlich messen und senden.


Das Monitoring
Sobald alle Maßnahmen abgeschlossen sind, erfolgen regelmäßige Kontrollen. Darüber hinaus wird alle fünf Jahre ein Monitoringbericht verfasst, der den Fortschritt dokumentiert und sicherstellt, dass sich die Projekte wie geplant entwickeln.

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Über Biodiversität
Ein Moor ist ein einzigartiges Ökosystem, in welchem seltene und hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Dadurch sind Moore von zentraler Bedeutung für die Biodiversität.

Klimawirkung von Mooren
Intakte Moore sind die größten und effizientesten Kohlenstoff-Speicher der Welt: Sie nehmen laufend CO2 aus der Luft auf und speichern es im Boden. Das funktioniert allerdings nur, solange sie nass sind.

Unsere Projekte
Unsere Projekte liegen ausschließlich in Schleswig-Holstein. Mittlerweile konnten wir drei Projekte umsetzen und sind stetig dabei neue zu suchen.