
Grotmoor
Detaillierte Informationen


Ausgangslage
Zielzustand
Das langfristige Ziel der Wiedervernässung im Grotmoor ist es, den Wasserstand auf Flurhöhe anzuheben. Dadurch soll ein intakter Moorwasserhaushalt entstehen, der möglichst geringe Schwankungen aufweist. Dies ist entscheidend, um einen regenerationsfähigen Moorkörper zu entwickeln, in dem wieder Torf gebildet werden kann.
In den ersten 30 Jahren nach der Vernässung werden Übergangsstadien erwartet, in denen vermehrt Röhricht- und Großseggenwuchs zu beobachten sein wird. Diese Phase ist wichtig, da sie den Weg für die spätere Etablierung von typischen hoch- oder zwischenmoortorfigen Vegetationsformen ebnet. Torfmoose und andere Hochmoorarten werden sich dann allmählich ansiedeln und zur Wiederherstellung des Ökosystems beitragen.

- Torfdämme errichtet: Aus lokalem Material werden 9560m Torfdämme errichtet, welche 10 separate Polderflächen schaffen. Diese halten Niederschlagswasser zurück.
- Regulierbare Überläufe: 10 regulierbare Überläufe, ermöglichen eine Steuerung des Wasserstands.
- Logger: Ab 2025 werden 5 Logger regelmäßig die Wasserstände messen
- Aufheben von Drainagen: 65 Kilometer Drainagen werden aufgehoben, um den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen.
- Einstau der Wegeseitengräben auf ca. 5.560 m durch 4 Holzspundwände und 17 Stauschwellen.
Klimaschutz und Biodiversität
Die Wiedervernässung eines Moores hat gleich doppelte Wirkung: Klimaschutz und Artenvielfalt.

Bildung von Torfmoos


Lebensraum für seltene
Arten: z.B. Sonnentau
Klimaschutz
Durch die Vernässung reduzieren sich die jährlichen Emissionen von aktuell rund 1.935 auf voraussichtlich 702 Tonnen CO₂-Äquivalente. Das entspricht einer Einsparung von über 63 %. Für die 50-jährige Projektlaufzeit ergibt sich nach Abzug eines Sicherheits-Puffers von 30 % eine anrechenbare Reduktion von insgesamt 43.163 Tonnen CO₂-Äquivalenten. Das Projekt finanziert sich über den Verkauf sogenannter MoorFutures®-Zertifikate, die diese Emissionseinsparungen abbilden.
Biodiversität
Die Projektflächen sind derzeit vor allem von artenarmem Feucht- und Nassgrünland mit Flatterbinsen- oder Seggenbeständen geprägt. Nach der Wiedervernässung werden sich langfristig typische Moor-Regenerationskomplexe mit torfmoosreichen und teils überstauten Bereichen einstellen. Das bietet zahlreichen moortypischen Arten neue Lebensräume. Zu erwarten sind hier zunächst der Moorfrosch, Kreuzotter, Kranich, Rothirsch und zahlreiche Libellen unter anderem die stark gefährdete Hochmoor-Mosaikjungfer.
Um den Erfolg zu sichern, werden Wasserstände und
Vegetationsentwicklung regelmäßig erfasst. Automatische Pegel erlauben
die Überwachung der Wasserstände; turnusmäßige Kartierungen
dokumentieren die Veränderung der Pflanzenbestände. So lässt sich
überprüfen, wie sich die angestrebte Moorregeneration und wie die
CO₂-Einsparung sowie weitere positive Effekte sich langfristig
entwickeln. Ein Monioringbericht wird alle 5 Jahre nach der Umsetzung veröffentlicht.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Grotmoor

Das ZDF berichtet über MoorFutures

Sat.1 berichtet in einem Videobeitrag über unser Projekt

Presseveröffentlichungen zur Grotmoorbaustelle

Der Verkauf von Zertifikaten aus dem Grotmoor startet
- Projektplanung
- wasserrechtliche Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren
- mögliche Entschädigungsleistungen für den Flächennutzer
- bauliche Umsetzungsschritte der Wiedervernässung (in der Regel Rückbau der Entwässerungskanäle und Abbau der Pumpwerke)
- wissenschaftliches Monitoring der Klimawirkung als Teil der Projektplanung und nach Umsetzung der Wiedervernässung des Moores alle 5 Jahre
- Langfristige Pflege: Pflege und Instandhaltung der Dämme, regelmäßige Wasserstandsmessungen und Nachsteuerungen
Die Entwässerung hat zu einer Sackung des Bodens geführt. Wenn der Wasserstand wieder angehoben wird, können tief liegende Bereiche vorübergehend flach unter Wasser stehen. Auch dort, wo Boden für den Bau von Wällen entnommen wird, entstehen zunächst Wasserflächen. Mit der Zeit wachsen diese Wasserflächen zu und der Prozess des Moorwachstums beginnt von neuem.
Vermutlich werden die Niederschläge nicht mehr so gleichmäßig verteilt sein, wie in der Vergangenheit, es wird aber insgesamt auch weiterhin mehr Niederschlag fallen, als durch Verdunstung verloren geht. Wir werden also weiter Wasserüberschuss haben. Wenn wir diesen nicht mehr mit Drainagen, Gräben und Schöpfwerken ableiten, bleibt das Wasser in den Mooren und die Wiedervernässung funktioniert.
Dazu kommt, dass der Moorboden durch die Absenkung des Wasserstands in Kontakt mit Sauerstoff kommt und mineralisiert. Das heißt, die im Wasser konservierten Pflanzenreste beginnen, sich zu zersetzen, der gespeicherte Kohlenstoff wird als CO2 freigesetzt.